Kathy Schrey
Himmelsspektakel heute Abend: Mondnähe, Sterne und ein Vorgeschmack auf den Supermond
Heute Nachmittag kündigt sich ein außergewöhnlich heller Wintermond an. Wenige Stunden später – um 00:14 Uhr MEZ am 5. Dezember – erreicht der Mond die Vollmondphase und steht zugleich in der Nähe seines Perigäums, also besonders erdnah. Schon am Abend ist die fast volle Scheibe daher deutlich heller als gewöhnlich, auch wenn der visuelle Größenunterschied zum Durchschnittsvollmond nur gering ausfällt.
Aufgepasst: Außergewöhnliches passiert am Himmel!
Der Mond steht nur wenige Stunden vor seiner Vollmondphase und erreicht gleichzeitig die Nähe zu seinem Perigäum – der erdnächsten Position seiner Umlaufbahn. Dadurch erscheint er heute Abend besonders strahlend und wirkt beim Aufgang größer, auch wenn dieser Effekt in Wahrheit eine optische Täuschung ist. Das helle Winterlicht des fast vollen Mondes prägt den gesamten Abendhimmel.
Gegen späten Nachmittag steigt der Mond im Nordosten über den Horizont. In dieser tiefen Position wirkt er durch den Vergleich mit Gebäuden und Bäumen imposant – der bekannte Mond-Horizont-Effekt. Mit zunehmender Dunkelheit gewinnt die Mondscheibe weiter an Präsenz und erhellt selbst schneefreie Landschaften.
Ein reizvoller Anblick ergibt sich im Sternbild Stier: Der Mond zieht heute nahe an den Plejaden vorbei, einem der bekanntesten offenen Sternhaufen. Zwar verdrängt die starke Mondhelligkeit viele der feinen Sterne, doch die markanten „Sieben Schwestern" bleiben sichtbar und bilden eine auffällige Konstellation am winterlichen Firmament. Wer ein Fernglas zur Hand hat, erkennt die hellsten Plejaden trotz des Mondlichts noch gut.
Auch die Planeten zeigen sich eindrucksvoll. Jupiter leuchtet als hellster Himmelskörper nach dem Mond bereits am frühen Abend und ist selbst aus Städten leicht zu erkennen. Mit einem Fernglas erscheinen seine vier großen Galileischen Monde als kleine Lichtpunkte. Weiter südlich steht Saturn, dessen Ringe in kleinen Teleskopen klar hervortreten. Für erfahrene Beobachter:innen lohnt sich außerdem ein Blick Richtung Uranus im Stier – er ist nur mit Teleskop sichtbar, lässt sich aber anhand der Mond-Plejaden-Position leichter auffinden.
Mit Einbruch der Dunkelheit steigen außerdem die klassischen Wintersternbilder höher am Himmel. Orion mit seinem markanten Gürtel ist unübersehbar, Aldebaran leuchtet rötlich im Stier, und Kapella im Fuhrmann dominiert den nordöstlichen Himmel. Zwar reduziert das Mondlicht die Sichtbarkeit schwächerer Sterne und Nebel – doch die hellen Leitsterne behalten ihre Wirkung und sorgen trotz Mondglanz für ein klar erkennbares Winterpanorama.