Gäste
Auf der Suche nach dem Winter
Milde Luft bis weit nach Russland und Skandinavien - da bedarf es vieles, bis der Frost und der Winter wieder zurück nach Deutschland findet.
Mitteleuropa ist zur Weihnachtszeit alles andere als winterlich. Mit einer Hochdruckbrücke die von den Azoren bis zum Mittelmeer reicht und einem steuernden Tief über Nordskandinavien liegt Deutschland, insbesondere Norddeutschland regelrecht im Einzugsgebiet mehrerer Tiefdruckgebiete, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht uns in den kommenden Tagen heimsuchen. Dabei haben sie nicht nur dichte Wolken und Regen sondern auch ordentlich Wind und milde Luft im Gepäck. Klassisches Weihnachtstauwetter. Dabei reicht die Eintragung milderer Luftmassen weit in den Osten und Nordosten Europas hinein und man sucht fast vergeblich nach einer winterlichen Witterungen zur Weihnachtszeit. Nach einigen Kilometern Richtung Norden oder auch Osten findet man ihn allerdings noch, den Dauerfrost. So in Norwegen nördlich von Oslo oder auch in Finnland nördlich von Helsinki. Gleiches gilt für den Nordosten Russlands, insbesondere nördlich von Moskau. Sonst ist alles im grünen Bereich. Jedoch sieht es auch nach den Feiertagen zunächst wenig winterlich aus. Tatsächlich zieht sich der Dauerfrost sogar im Osten Europas weiter in den Norden und somit noch weiter weg von uns zurück. So sind Kaltluftüberraschungen wie bei der Schneekatastrophe 1978/79 derzeit nicht möglich. Zwar sehen die Trends einen deutlichen Rückgang der Temperaturen zum Jahreswechsel und darüber hinaus, doch geschieht das eher schleppend statt rapide, sodass es noch eine Weile dauern wird, bis auch Deutschland und Mitteleuropa einwintert. Ob dann auch wieder Schnee eine Rolle spielt, oder sich doch eher milde Wetterlagen bei uns etablieren kann ebenfalls derzeit recht schwer vorher gesagt werden. Tendenziell liegen wir also nach den Festtagen auf dem Scheideweg. Ob es kalt oder doch wieder mild weiter geht entscheiden Tiefs, die derzeit noch nicht einmal „geboren sind". So oder so – der Winter bleibt spannend. Meteorologisch zeigte er sich im Dezember vorerst zu mild, besonders im Nordosten und Süden. Dazu deutlich zu nass, besonders im Westen des Landes und vor allem viel zu sonnenscheinarm. Lediglich in Sachen, wie in Leipzig und Dresden, kann das Sonnenscheinsoll noch erreicht werden. In NRW wie bspw. in Köln ist es derzeit mit einer Sonnenscheinausbeute von gerade einmal 3 Stunden deutlich zu duster.