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Blockierende Wetterlagen

In den vergangenen Wochen und auch jetzt noch haben sie uns eine beinahe nicht mehr enden wollende Schönwetterphase beschert, doch auch das Gegenteil kann durch sie eintreten. Die Rede ist von sogenannten blockierenden Wetterlagen.

Doch was soll das sein? Blockierende Wetterlagen sind, ganz grob gesagt solche Wetterlagen, in denen die normalerweise vorherrschende Westwindlage für längere Zeit unterbrochen wird. Die normale Abfolge von Hoch- und Tiefdrucksystemen und dem damit einhergehenden Wetter also ebenfalls unterbrochen wird. Doch betrachten wir uns das ganze einmal etwas genauer. Wegen dem Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen und dem daraus resultierenden Druckunterschied hat die Luft eigentlich die Tendenz in Richtung Norden oder Süden (auf der Südhalbkugel) zu wandern, um den Druckunterschied auszugleichen. Weil sich die Erde aber dreht, werden die Luftmassen abgelenkt, wodurch die Luft grundsätzlich von Westen nach Osten strömt. Wegen Reibung und Unterschieden in der Beschaffenheit der Erdoberfläche wird diese Strömung natürlich noch einmal komplizierter und am Boden ist von dieser Westwindströmung nicht mehr viel zu spüren, grundsätzlich strömen die Luftmassen jedoch von Westen nach Osten und Hoch- und Tiefdruckgebiete werden aus dieser Richtung über uns hinwegtransportiert.

Eine Wetterlage, die diese Strömung für einige Zeit blockieren kann und zudem die bekannteste blockierende Wetterlage ist die sogenannte Omega-Wetterlage. Bei dieser wird ein Hochdruckgebiet (im allgemeinen Strömungsbild in ca. 8km Höhe) von 2 Tiefdruckgebieten flankiert. Wenn sich diese Wetterlage ausgebildet hat, werden die Tiefdruckgebiete, die sich auf dem Ozean ausbilden einfach um die Region der Omegawetterlage herumgeführt. Je nachdem, ob man sich in dem Bereich befindet, in dem Luft aus Süden herantransportiert wird oder polare Luft einströmt, hat man langanhaltend trockenes, warmes Wetter oder es ist kalt und verregnet.

Eine weitere Wetterlage, welche in den vergangenen Tagen bei uns für das langanhaltend gute Wetter gesorgt hat, ist das „dynamische Hoch". Dabei handelt es sich weniger um eine blockierende Wetterlage als vielmehr um ein konstantes Verstärken eines Hochdruckgebietes am Boden. Das dynamische Hoch tritt auf, wenn sich die allgemeine Westwindströmung in der Höhe in Wellen ausgebildet hat und man sich kurz vor einem Wellen-Tal befindet. An dieser Stelle stauen sich die Luftmassen in der Höhe etwas, da sie sich beschleunigen und zugleich enger aneinander geführt werden. Höherer Luftdruck ist die Folge. Doch ist dieser Bereich in der Höhe auch mit unseren Drucksystemen am Boden gekoppelt. Auch am Boden gibt es dann die Tendenz zu höherem Luftdruck. Bereits bestehende Hochdruckgebiete am Boden werden dadurch verstärkt und können sich lange Zeit halten. Befindet man sich hingegen auf der Rückseite des Wellentals, strömen die Luftmassen in der Höhe auseinander und der Druck sinkt. Tiefdruckgebiete am Boden werden dadurch verstärkt und man erhält ein dynamisches Tiefdruckgebiet.

Es gibt allerdings noch eine Vielzahl weiterer blockierender Wetterlagen, wie zum Beispiel die „Hoch über Tief" Wetterlage oder das „cut off Tief". Doch lassen wir es and dieser Stelle bei den beiden prominenten und präsenten Wetterlagen beruhen.