Johannes Graf
🌬️ Der Polarwirbel wankt – Kommt jetzt der eiskalte Winterhammer?
Wenn der Himmel die Weichen stellt
Seit Wochen kursieren in den Medien Schlagzeilen über einen möglichen Jahrhundertwinter. Schneemassen, eisige Temperaturen und arktische Kälte sollen uns angeblich bevorstehen. Doch was steckt wirklich dahinter? Bereits vor zwei Wochen haben wir uns mit dem Polarwirbel beschäftigt – jenem gigantischen Kältewirbel, der das Wetter auf der Nordhalbkugel entscheidend beeinflusst. Nun gibt es neue Entwicklungen, die Meteorologen aufhorchen lassen.
Der Polarwirbel zeigt Schwäche – und das früher als erwartet
Noch Anfang November schien der Polarwirbel stabil zu sein. Alles deutete darauf hin, dass sich das klassische Westwind-Wetter – also milde und wechselhafte Bedingungen – weiter fortsetzt. Doch aktuelle Berechnungen zeichnen ein anderes Bild: Der Wirbel könnte sich deutlich abschwächen.
In rund 36 Kilometern Höhe beobachten Meteorologen den sogenannten zonalen Wind, der normalerweise von West nach Ost weht. Diese Strömung hält den Polarwirbel stark und geschlossen. Doch sobald sich dieser Wind abschwächt oder sogar umkehrt – also zu Ostwinden wird – kann kalte Polarluft nach Süden entweichen. Genau das deuten die neuesten Modelle an: Eine mögliche Zonalwind-Umkehr steht im Raum.
Kalte Aussichten zum Advent?
Ein neutraler oder gar negativer Zonalwind ist im Spätherbst ein klares Warnsignal. Denn Ostwinde bringen bei uns in Mitteleuropa meist deutlich kältere Luftmassen. Laut den neuesten Berechnungen könnte der Zonalwind im letzten Novemberdrittel nahezu neutral ausfallen – ein Wert, der für diese Jahreszeit ungewöhnlich niedrig ist.
Was bedeutet das? Möglicherweise erwartet uns pünktlich zur Adventszeit ein erster Vorgeschmack auf den Winter, vielleicht sogar mit Schnee und Frost. Sicher ist das natürlich nicht – das Wetter bleibt keine exakte Wissenschaft. Doch die Zeichen deuten darauf hin, dass der Winter dieses Jahr mehr als nur eine kalte Schulter zeigen könnte.