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Grillen und Fahrradfahren statt Schneeballschlacht und Schlittenfahren

Die neue Dezemberwoche startet mit ungewöhnlich milden Temperaturen, die in vielen Regionen eher an Frühling als an Advent erinnern. Während normalerweise in der ersten Dezemberhälfte Frost, Schneeschauer oder zumindest winterliche Kälte dominieren, stehen nun verbreitet zweistellige Werte, Regenphasen und zeitweise auch längere sonnige Abschnitte auf dem Programm. Diese deutliche Abweichung vom jahreszeitlichen Durchschnitt macht sich bundesweit bemerkbar und sorgt dafür, dass Aktivitäten wie Grillen, Radfahren oder Wandern vielerorts realistischer erscheinen als Schneeballschlachten oder Schlittenfahrten.

Während am heutigen Tag und zu Wochenbeginn milde bis sehr milde Luft einfließt, wird im weiteren Verlauf der neuen Woche zeitweise ungewöhnlich milde Luft nach Deutschland transportiert. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf historische Vergleichswerte: Selbst im Sommer wurden an manchen Tagen niedrigere deutschlandweite Tagesmittel gemessen als nun im Dezember. So lag das bundesweite Mittel am 1. Juni 2006 bei gerade einmal 8 Grad. Auch am 3. Juni 2013 gab es mit einem Tagesmittel von rund 10,5 Grad einen der kühlsten Frühsommertage der vergangenen Jahrzehnte. Besonders eindrucksvoll ist zudem der Juni 1962, als das deutschlandweite Tagesmittel an einem Tag nur rund 7,27 Grad erreichte.

Die Vorhersagen für die kommende Woche deuten darauf hin, dass das deutschlandweite Mittel an mindestens einem Tag die 10-Grad-Marke überschreiten wird – ein für die erste Dezemberhälfte deutlich überdurchschnittlicher Wert, auch wenn dies nicht an jedem Tag der Fall sein wird.

Heute: Sehr milde Luft, verbreitet Regen im Tagesverlauf

Heute ziehen zunächst im Norden und Nordosten noch letzte Regenfelder zur Ostsee ab. Im weiteren Verlauf erreichen von Südwesten neue Niederschläge zahlreiche Regionen. Zwischenzeitliche Wolkenlücken zeigen sich vor allem im Osten sowie an den Alpen, ehe später vielerorts wieder Regen einsetzt. Die Temperaturen steigen verbreitet auf 6 bis 13 Grad, in Niederbayern bleiben sie örtlich bei etwa 4 Grad. Der Wind weht im Osten und Südosten schwach, sonst meist mäßig aus südlichen Richtungen.

Bis Montagfrüh sind im Schwarzwald länger anhaltende Regenfälle zu erwarten. Dort können zwischen 30 und 40 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen, in Staulagen auch etwas mehr.

In der Nacht zu Montag breitet sich der Regen weiter nach Norden und Osten aus, während sich im Nordwesten größere Auflockerungen einstellen. Die Tiefstwerte liegen zwischen 11 und 2 Grad, auf den Bergen treten stürmische Böen aus Südwest auf.

Montag bis Mittwoch: Ungewöhnlich mild – an einzelnen Orten fast schon frühlingshaft

Zum Wochenbeginn setzt sich die außergewöhnlich milde Luft über weite Teile Deutschlands durch. Am Montag ziehen die Regenfelder langsam ostwärts ab, dahinter gibt es längere Regenpausen und im Süden sowie an den Nordseiten der Mittelgebirge sogar Auflockerungen. Die Höchsttemperaturen erreichen 11 bis 17 Grad, am Oberrhein stellenweise bis zu 19 Grad. Selbst die eher kühlen Regionen wie Niederbayern und die Insel Rügen schaffen um 9 Grad.

Die Nacht zu Dienstag bleibt frostfrei mit 11 bis 2 Grad. Im Norden fällt zeitweise Regen, während im Süden größere Wolkenlücken auftreten.

Am Dienstag überwiegt in der Nordhälfte dichte Bewölkung, im Norden setzt erneut teils länger Regen ein. Südlich des Mains bleibt es deutlich freundlicher, vor allem an den Alpen kann sich die Sonne gut durchsetzen. Die Temperaturen liegen weiterhin zwischen 10 und 16 Grad. Der Wind weht im Süden schwach, sonst mäßig, im Westen und an der Küste frisch aus Südwest, im Bergland und an der Nordsee mit Sturmböen.

Die Nacht zu Mittwoch zeigt im Süden längere klare Abschnitte, teils mit Nebelbildung. Die Tiefstwerte reichen von 12 Grad im Norden bis etwa -1 Grad im Südosten.

Am Mittwoch selbst bleibt es meist mild mit 8 bis 15 Grad. In einem Streifen vom Westen bis in den Nordosten fällt gebietsweise etwas Regen, während sich im Süden und in den östlichen Mittelgebirgen Auflockerungen durchsetzen. An den Alpen kann es zeitweise sonnig werden.

In Regionen wie Garmisch-Partenkirchen spielt der Wind eine entscheidende Rolle: Sollte der Wind stärker aus südlichen Richtungen kommen, wären Temperaturen über 20 Grad möglich. Diese Luftmasse wäre dazu in der Lage, da der Ort für West- und Südwestföhn prädestiniert ist. Ein Beispiel dafür ist der 10. Januar 2016, als dort 19 Grad gemessen wurden, während München nur 16 Grad erreichte.

Donnerstag bis Samstag: Übergang zu etwas kühlerem, teils ruhigem Wetter

In der Nacht zu Donnerstag zieht der Regen nach Südosten ab und lässt dabei meist nach. Von Nordwesten her lockert es zeitweise auf, örtlich bildet sich Nebel. Die Temperaturen sinken auf 8 bis 1 Grad.

Der Donnerstag bringt im Südosten anfangs noch etwas Regen, sonst wechseln sich Wolken und einzelne Schauer ab. Dazwischen gibt es immer wieder Wolkenlücken. Die Höchstwerte liegen zwischen 7 und 13 Grad, der Wind dreht auf Südwest und weht meist mäßig, an den Küsten zeitweise frisch.

In der Nacht zu Freitag klart es gebietsweise auf, während anderswo Nebel oder Hochnebel aufzieht. Die Tiefstwerte reichen von 7 Grad an der Nordsee bis -3 Grad in Alpentälern.

Der Freitag und Samstag verlaufen in der Nordwesthälfte wechselnd bewölkt, teils mit etwas Regen. In der Südosthälfte bleibt es meist niederschlagsfrei. In den Niederungen dominieren Nebel oder Hochnebel, während höher gelegene Gebiete oft sonnig sind. Je nach Sonnenschein variieren die Temperaturen deutlich: Bei Sonne werden 7 bis 12 Grad erreicht, bei längerem Nebel teils nur um 3 Grad. Die Nächte im Südosten können wieder Frost bringen, in klaren Alpentälern punktuell bis -5 Grad.