Johannes Graf
Hitze oder milde Sommerluft? – Der Wetter-Zoff der Modelle
Der Sommer scheint zurückzukehren – doch wie heiß wird es wirklich? Während viele schon vom nächsten Hitzewochenende träumen, liefern sich die Wettermodelle ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Drei große Prognose-Systeme – das amerikanische GFS, das europäische ECMWF und das deutsche ICON – zeigen teils drastisch unterschiedliche Szenarien für die kommenden Tage. Wer behält recht? Und wie heiß wird es wirklich in Deutschland?
Modell gegen Modell: Heiße Blase oder laues Lüftchen?
Vier Tage vor dem entscheidenden Samstag sind sich die Wetterexperten alles andere als einig. Das amerikanische Wettermodell GFS malt ein glühend heißes Bild: Eine Hitzeblase über ganz Deutschland mit Temperaturen weit über 30 Grad, teils sogar über 35 Grad. Ein echter Hochsommer-Traum – oder Albtraum, je nach Sichtweise.
Ganz anders sieht es das europäische Modell ECMWF: Hier bleibt die große Hitze im Süden stecken. Süddeutschland darf sich zwar auf Temperaturen zwischen 27 und 30 Grad freuen, aber der Norden bleibt mit 22 bis 27 Grad deutlich kühler – von flächendeckender Hitze keine Spur.
Und dann wäre da noch das deutsche ICON-Modell: Es schlägt sich eher auf die Seite des ECMWF und sieht die Hitze nur sehr begrenzt – mit Ausnahme des äußersten Südens, wo es durchaus heiß werden könnte. Im Rest des Landes bleibt es sommerlich, aber nicht extrem.
Was kommt wirklich? Der Wetter-Krimi geht weiter
Wer nun denkt, die Sache sei entschieden, irrt gewaltig. Denn das letzte Wort ist beim Wetter bekanntlich nie gesprochen. Wettermodelle sind keine Wahrsager, sondern komplexe Rechenmodelle mit vielen Unsicherheiten. Und oft entscheidet ein kleines Detail darüber, ob wir im T-Shirt schwitzen oder im Schatten frösteln.
Fakt ist: Es wird wieder wärmer, ganz gleich, welches Modell am Ende recht behält. Nach zwei eher durchwachsenen Wochen ist das bereits eine gute Nachricht für alle Sommerfans. Doch ob es ein kurzes Aufflackern oder ein echtes Hitze-Comeback wird, bleibt abzuwarten.
Also: Sonnencreme bereithalten – aber auch den Regenschirm nicht zu weit weglegen. Beim Wetter ist eben alles möglich.