Gäste
Hoffen auf Tief Nils
Tief Nils ist der Hoffnungsträger der durch die Trockenheit geschädigten Landwirte. Die örtlichen Unwetter des Wochenendes haben die angespannte Versorgung mit Regen nur punktuell gelindert - und dann meist zu viel in kurzer Zeit abgeladen.Was wir benötigen, ist großflächiger und gleichmäßiger Regen, der nach und nach in die trockene Erde eindringt und den Boden durchfeuchten kann. Im Gegensatz dazu hatten die örtlichen Unwetter zwischen Freitag und Sonntag oft nur für kurze heftige Wolkenbrüche gesorgt, bei denen ein Großteil des Wassers abläuft.
Dort, wo es schon im Mai reichlich Regen gab, nämlich in Alpennähe, kam am Wochenende intensiver Dauerregen vom Himmel. Weite Teile der Mitte, des Ostens und des Nordens gingen leer aus oder es kam nur wenig vom Himmel. Auch zwischen Donau und Main ist die Regenausbeute bislang bescheiden.
Mit Tief Nils keimt nun aber neue Hoffnung auf. Bis Donnerstagabend sollen zwischen Münsterland, Niederrhein und nördlichem Oberrhein 6 bis 15 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, im Stau der Mittelgebirge örtlich noch etwas mehr. Das wäre schon einmal ein Anfang. Weit weniger ergiebig sind die zu erwartenden Regenmengen allerdings im Norden und Nordosten sowie am südlichen Oberrhein und im Bayerischen Wald und seinem Umfeld.
Nach örtlichen Schauern mit wenigen Auswirkungen in der Fläche kommt es zum kalendarischen Sommerbeginn wieder etwas häufiger und in größeren Mengen zu Regenfällen. Insgesamt summieren sich die Regenfälle, Schauer und lokalen Gewitter in den nächsten sieben Tagen zu 15 bis 45 Liter Regen pro Quadratmeter auf, an den Alpen auch darüber. Nur zwischen Eifel und Pfalz ist die Regenausbeute mit 3 bis 12 Litern deutlich niedriger, prognostiziert wetter.net. Zudem sind die Temperaturen in Relation zur Jahreszeit eher verhalten, was die Verdunstung verringert.
In den meisten Regionen können sich also die Landwirte berechtigte Hoffnungen machen, dass die Bodenfeuchte endlich wieder zunimmt und die Nutzpflanzen vor dem Verdörren bewahrt werden können. Schon vorhandene Trockenschäden sind zwar kaum noch auszugleichen, aber die Gefahr von Totalausfällen durch die Trockenheit nimmt vorerst ab.