Was ist die Oberrheinebene?
Die Oberrheinebene, ist, wie der Name schon sagt, eine langgestreckte Flussebene entlang des Rheins im Südwesten Deutschlands. Sie beginnt etwa bei Mainz und Frankfurt im Norden, verläuft über den Rhein-Neckar-Raum (Mannheim, Heidelberg), das südliche Rheinland-Pfalz und Baden bis hinunter nach Freiburg und Basel. Auch Teile des französischen Elsass – etwa Straßburg – gehören dazu.
Diese Region zeichnet sich von vergleichsweise mildem und warmem Klima aus im Vergleich zu anderen Regionen nördlich der Alpen – besonders im Sommer.
Warum ist es dort so warm?
Die geographische Lage spielt eine entscheidende Rolle: Die Ebene ist von Mittelgebirgen wie Schwarzwald, Vogesen, Pfälzerwald und Taunus umgeben. Diese wirken wie ein Schutzschild gegen feuchte oder kühle Luftmassen aus Norden, Westen und Osten. Regenwolken regnen sich an den Bergen ab – Als Folge bleibt es in der Ebene oft trockener und sonniger.
Hinzu kommt, dass die Region sehr niedrig liegt. Bekannterweise nimmt mit zunehmender Höhe die Temperatur ab: Weite Teile Süddeutschlands, aber auch die Mitte, bestehen aus Mittelgebirgen, aber auch Ebenen wie das Alpenvorland liegen deutlich höher als die Oberrheinebne, die als tiefe, flache Landschaft deutlich heraussticht. Dabei kann sich besser warme Luft anstauen, die schwieriger bei Wetterumschwüngen vertrieben werden kann, anders als in den Mittelgebirgen oder in Norddeutschland. Die Folge sind deutlich stetigere Sommer in anderen Teilen Deutschlands. Auch der heißeste Ort der Welt ist eine außergewöhnlich niedrig liegende Ebene: Das Death Valley in den USA ist ein trockenes Wüstental, das unter dem Meeresspiegel liegt.
Hinzu kommt: Heiße Luftmassen aus Südeuropa erreichen die Oberrheinregion immer zuerst und besonders intensiv, bevor sie sich weiter über Deutschland verteilen. Diese Luftmassen kommen meist aus Spanien über Frankreich aus dem Südwesten Europas zu uns – es gibt keine Alpen als Barriere wie in Süddeutschland.
Viele Dieser Faktoren erklären, warum in den nächsten Tagen besonders am Oberrhein eine Hitzewelle heranrollt, in anderen Landesteilen die Temperaturen deutlich geringer ausfallen.
Das Wetter zum kommenden Wochenende:
Donnerstag: Noch herrscht in vielen Landesteilen kühles bis normales Sommerwetter mit 20 bis 23 Grad im Norden und Osten, sowie 24 bis 28 Grad im Süden und Westen. Entlang des Oberrheins wird es mit bis zu 32 Grad bereits deutlich heißer – trotz ähnlicher Sonnenscheindauer überall. Hier erreicht uns bereits die heiße Luftmasse.
Freitag: Die Hitzeluftmasse kommt weiter nach Deutschland voran. Im Westen und Süden steigen die Temperaturen verbreitet auf 28 bis 30 Grad, bleiben aber aufgrund der höheren Lage der Mittelgebirge deutlich niedriger als am Oberrhein, wo das Thermometer bereist bis auf 34 Grad ansteigt wie zum Beispiel in Mannheim oder in Freiburg. Im Nord- und Südosten bleibt es hingegen noch deutlich kühler. Zum Vergleich: In München werden rund 26 Grad erwartet, in Hamburg oder Berlin nur etwa 23 Grad.
Samstag (Hitzehöhepunkt): Jetzt wird es auch im Osten und Norden deutlich wärmer (25 bis 28 Grad), im Südwesten sind verbreitet über 30 Grad zu erwarten. Die Oberrheinebene wird zum Spitzenreiter mit bis zu 37 Grad laut manchen Wettermodellen.
Sonntag: Eine Kaltfront aus Westen verdrängt aus Westen die Hitze allmählich, sodass nun im Osten der Hitzehöhepunkt erreicht wird, mit maximal 32 Grad allerdings nicht auf dem Niveau wie zuvor im Südwesten. Am Oberrhein hingegen kühlt es sich etwas ab – doch mit bis zu 28 Grad bleibt es dort wärmer als im Umland, wo vielerorts nur noch 20 bis 24 Grad erreicht werden. Hier spielen nun die oben gennannten Faktoren eine große Rolle, dass es dort nur zögerlich abkühlt. Das zeigt sich auch in der Folgewoche, wo es am Oberrhein sommerlich bleibt: Während es bundesweit spürbar kühler wird, halten sich dort Tageshöchstwerte um oder über 25 Grad.
Auf dem Titelfoto sieht man das Elsass, mit der flachen Oberrheinebene im westlichen Bildrand und den scharfen Übergang ins anliegenden Gebirge der Vogesen.