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Nach Dauerregen Hochwasser-Alarm südlich der Donau

Ergiebige Regenfälle haben zwischen den Alpen und dem Bayerischen Wald in den vergangenen drei Tagen das Wetterbild bestimmt. Dabei kamen aufsummiert teilweise mehr als 80 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Sie haben die ohnehin schon vollen Zuflüsse der Donau wieder kräftig steigen lassen. Bis morgen werden verbreitet die Höchststände erwartet.

Eine Regenfront hatte sich seit Montag zwischen dem Allgäu, den Bayerischen Alpen, der Donau und dem Bayerischen Wald regelrecht festgesetzt und sich erst in der Nacht zum heutigen Feiertag immer mehr nach Österreich zurückgezogen. Durch die stationäre Lage des Regenbandes kamen ziemlich große Niederschlagsmengen vom Himmel. Spitzenreiter war Hallein (Grenze Österreich/Deutschland) mit 82 Litern pro Quadratmeter, gefolgt von Chieming mit 73 und Kiefersfelden-Gach mit 69 Litern pro Quadratmeter. Auch Siegsdorf-Höll mit 68, Reit im Winkl mit 67 und Oy-Mittelberg (Allgäu) mit 65 Litern in 72 Stunden standen den Top drei in nichts nach.

Die Niederschlagsmengen wären wenig dramatisch, hätte es in der Vorwoche nicht ebenfalls schon ergiebig geregnet und an den Zuflüssen der Donau Hochwasser ausgelöst. Nach einer nur kurzen Verschnaufpause mit sinkenden Pegeln sind die Wasserstände in den letzten Tagen vor allem an der Donau in den Landkreisen Passau und Deggendorf, an der Ammer und am Ammersee in den Landkreisen Landsberg und Starnberg, am Schliersee im Landkreis Miesbach, an der Mangfall im Kreis Rosenheim und an der Alz im Landkreis Traunstein stetig gestiegen. Verbreitet wurde dabei die erste Meldestufe der Hochwasser-Stufen überschritten. Das bedeutet, es bestehen Warnungen vor Ausuferungen und Überschwemmungen. Größtenteils sind aber keine bebauten Gebiete betroffen.

Die Regenfälle sind mittlerweile abgeklungen, einzelne Schauer werden heute keine größeren Regenmengen mehr bringen. Allerdings reagieren die Pegelstände etwas zeitverzögert, sodass heute in den genannten Kreisen, aber auch im Berchtesgadener Land und im Raum Garmisch-Partenkirchen die Pegel der Alpen entwässernden Flüsse und Seen noch steigen werden. Spätestens morgen werden sie den Scheitel erreichen. Danach wird sich die gesamte Lage nach und nach entspannen, da keine weiteren Dauerregenfälle in den kommenden Tagen in Sicht sind.

In den Alpen selbst sollten Wanderer heute und auch am Wochenende noch vorsichtig sein, denn durch die Wassermassen dieser und der vergangenen Woche können sich kleinere Hänge und Geröll durchaus gelockert haben. In kleineren Tälern können zudem Wanderwege überschwemmt sein. Deshalb ist es ratsam, sich vorab in den Orten oder bei den Bergwachten über die aktuelle Situation zu informieren.