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Wann ist denn nun Frühling?

​Der Lenz ist da! Oder doch nicht????

Im Kalender steht der Frühling beginnt 2024 am Mittwoch, den 20. März um 04:06. Der astronomische Frühlinganfang wird durch den Stand der Sonne entschieden. Die Tag- und Nachtgleiche, also wenn die Sonne genau senkrecht über dem Äquator steht, bzw. sie exakt im Osten aufgeht, mittags im Süden steht und genau im Westen untergeht, dann ist aus der astronomischen Perspektive, innerhalb der ersten Jahreshälfte, der Winter beendet.

Die Meteorologen, oder vielmehr die Weltorganisation der Meteorologie, kategorisiert die Monate März, April und Mai als Frühling. Und damit ist dann der Winter am kommenden Freitag für diese Pragmatisten vorbei. Diese Einteilung erleichtert ihnen das Erstellen und Vergleichen von klimatologischen Statistiken.

Die Natur hat ihren eigenen Kopf, nach dem ebenfalls ein Kalender erstellt wurde. Der phänologische Kalender. Und dieser Kalender unterscheidet nachsage und schreibe 10 verschiedenen Jahreszeiten. Der Frühling wird aufgeteilt in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling. Phänologie (Lehre von Erscheinungen) beschäftigt sich mit der Entwicklung, Erscheinung und dem biologischen Rhythmus von Pflanzen und auch Tieren. Es werden Kausalitäten untersucht die unter anderem Umwelteinflüsse, Klima- und Witterungsverhältnisse mit einbeziehen. Aktuell ist die Natur aufgrund mangelnden Frosts und milden Temperaturen ca. drei Wochen ihrem üblichen Entwicklungsstand voraus.

Da der Winter 2023/2024 durch die meteorologischen Datenerhebungen nachweislich eine Jahreszeit der Rekorde ist, je nach subjektiver Interpretation auch eine von traurigen Extremwerten, bezüglich Temperatur und auch Niederschlag, ist der Entwicklungsstand der Natur ungewöhnlich abweichend vom Mittel.

Zukünftig könnte uns die Begrifflichkeit ‚Grünlandtemperatursumme' medial des Öfteren begegnen. Die Grünlandtemperatursumme wird in der Agrarmeteorologie verwendet um im Frühling das Eintreten des nachhaltigen Vegetationsbeginns zu bestimmen. Üblicherweise beginnt die Feldarbeit meist im Laufe des März, an der Wende von Vorfrühling zu Mittfrühling, weil die Stickstoffaufnahme und -Verarbeitung des Bodens temperaturabhängig sind. Auch Hobbygärtner beziehen mittlerweile die GTS mit in die Planung ihrer Gartenarbeit mit ein. Denn erst wenn eine Temperatursumme von 200 erreicht wird, kann ausgebrachtes Düngemittel von den Pflanzen aufgenommen werden. Dieses Jahr war das Ausbringen bereits am 20. Februar möglich, denn die kritische aufsummierte Temperatur von 200 war erreicht. Nur 2020 war der dieser prägnante Wert zwei Tage früher geknackt, am 18. Februar.

Sinngebend von daher am morgigen Mittwoch einen detaillierten Rückblick auf die meteorologischen Werte des Winters zu werfen und ein paar Fakten in Form von Daten nebeneinander zustellen.


Wetter und Klima sind zu Teil hitzig gesellschaftlich debattiert.

Umso schöner der wunderbare Gedanke, dass Frühlingsgefühle jahreszeitenunabhängig sind und naturwissenschaftliche Diskurse diesbezüglich nicht funktionieren!