Der Traum von weißen Weihnachten ist wahr geworden – Jedenfalls für alle, die in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in Alpennähe leben. In den Alpen, sowie im Alpenvorland kamen in den vergangenen Tagen verbreitet zwischen 10 und 30 cm Neuschnee zusammen, wodurch die Region pünktlich zu den Weihnachtstagen in eine zauberhafte Winterlandschaft verwandelt wurde.
Viel Sonnenschein im Süden
Nach und nach setzt sich bei uns ein Hoch durch, das vor allem in Bayern und Baden-Württemberg abseits des Nebels in den Flussniederungen der Donau und des Rheins für viel Sonne sorgen wird. Dort, wo zuvor Schnee gefallen ist, kommt es in den Nächten häufig zu strengem Frost unter minus 10 Grad. Auch ohne Schneedecke kann es in den Nächten bei Aufklaren frostig kalt werden. Tagsüber präsentiert sich die verschneite Landschaft zusammen mit viel Sonnenschein tief winterlich.
Im großen Rest des Landes werden die Weihnachtstage jedoch verbreitet sehr trüb ausfallen. Im Nordwesten kann sogar der ein oder andere Regentropfen fallen. Dazu steigen die Temperaturen hier bis auf 10 Grad an.
Kein Tauwetter trotz viel Sonne und milder Luftmassen in der Höhe?
In weiten Teilen Deutschlands steigen die Temperaturen in diesen Tagen wieder auf ein Niveau an, bei dem selbst der Schnee in den Hochlagen der Mittelgebirge zu tauen beginnt. Fast überall sind Höchstwerte zwischen 6 und 11 Grad zu erwarten und auch in höheren Lagen wird es milder. So soll es beispielsweise auf dem über 1100 Meter hohen Brocken am Freitag bis zu 8 Grad geben – Plus wohl gemerkt!
Dennoch sieht es am Alpenrand etwas anders aus, was Skifahrer und Winterfreunde Anlass zur Freude gibt. Denn hier schaffen es die feuchten Luftmassen, die am Rande von Hoch Günther von der Nordsee nach Mitteleuropa fließen nicht, sich durchzusetzen. Somit kann sich dort auch häufig die Sonne zeigen, sofern sich kein Nebel bildet.
Zudem ist es dort nahezu windstill, sodass sich die relativ milden Luftmassen in der Höhe nicht bis zum Boden durchsetzen können. Die Schneeflächen sorgen zudem für eine starke Abkühlung in den Nächten, wodurch es tagsüber nur wenige Stunden leichte Plusgrade gibt. Da die Luft außerdem sehr trocken ist, schmilzt der Schnee auch bei Plusgraden deutlich langsamer.
Und warum gibt es dann in den Mittelgebirgen Tauwetter?
In den Mittelgebirgen liegt derzeit oft nur in den höchsten Lagen ab etwa 700 Meter Schnee. Auch dieser wird in den kommenden Tagen wohl stark reduziert werden, da es hier – anders als in den Alpen – eher graues Wetter gibt und die Luftmassen von der Nordsee viel Feuchtigkeit aufgenommen haben. Dadurch kann es in den Nächten nicht in den Frostbereich abkühlen und wir bleiben 24 Stunden am Tag im Plusbereich. Dadurch schmilzt der Schnee in den Mittelgebirgen deutlich schneller weg. Nur im Schwarzwald, auf der Alb und im Bayerischen Wald kann es unter ähnlichen Bedingungen wie in den Alpen länger winterlich bleiben.
Bleibt der Winter in den Alpen?
In den Alpen sieht es nach einem bisher recht schneearmen Dezember derzeit jedoch nach einer längeren winterlichen Phase aus. Passend zu den Weihnachtsferien in den meisten Bundesländern können sich Skitouristen somit auf nahezu perfekte Wintersportbedingungen freuen. Dabei soll es bis Silvester meist sonnig weitergehen. Zum Jahreswechsel kommt dann wohl auch der Wetterwechsel. Mit neuem Schnee für die Berge – und vielleicht auch im Tiefland!