Die Zeichen verdichten sich – da ist tatsächlich etwas im Busch. Während der Dezember bislang oft ruhig und wettertechnisch unspektakulär verlief, deutet sich pünktlich zu den Feiertagen eine mögliche Umstellung an. Wir werfen heute einen genaueren Blick auf den 16-Tage-Trend für Wiesbaden, basierend auf dem aktuellen 06-UTC-Lauf des amerikanischen Wettermodells vom 16. Dezember 2025. Und dieser Blick lohnt sich.
🌡️ Blick in die Höhe: Was die Luftmassen wirklich verraten
Um eine fundierte Einschätzung der Wetterlage zu bekommen, schauen Meteorologen nicht primär auf die Temperaturen am Boden, sondern in etwa 1500 Meter Höhe, auf die sogenannte 850-Hektopascal-Fläche. Dort erkennt man frühzeitig, welche Luftmassen sich durchsetzen.
Bis Heiligabend bleiben die Temperaturen in dieser Höhe weiterhin über dem langjährigen Mittel. Das spricht grundsätzlich für eine eher milde Luftmasse. Allerdings gilt – und das ist wichtig –: Mild heißt nicht automatisch mildes Wetter am Boden. In den vergangenen Tagen zeigte sich oft Hochnebel, teils ganztägig, wodurch es am Boden deutlich kühler blieb. Milder fühlte es sich vor allem dort an, wo sich zeitweise die Sonne zeigen konnte.
❄️ Deutlicher Abwärtstrend: Weihnachten bringt Bewegung ins Spiel
Spannend wird es dann pünktlich zu Weihnachten: Die Temperaturen in der Höhe fallen deutlich unter das langjährige Mittel. Ab diesem Zeitpunkt zeigen die Modellmittel einen klaren Abwärtstrend. Für die kommenden zwei Wochen bewegen wir uns zunächst bei 0 bis +5 Grad, ab den Feiertagen dann eher im Bereich von 0 bis −5 Grad auf der 850-hPa-Fläche.
Einzelne Modellläufe gehen dabei sogar noch deutlich kälter, auch wenn weiterhin mildere Varianten dabei sind. Trotzdem ist der Trend eindeutig: Über die Feiertage hinweg setzt sich kühlere Luft durch.
Gleichzeitig zeigt der 16-Tage-Trend kaum Niederschlagssignale. Das deutet auf kalte, trockene Luftmassen hin, begünstigt durch ein Hochdruckgebiet bei den Britischen Inseln, das trockenkalte Luft aus Osteuropa zu uns lenkt. Für Wiesbaden bedeutet das: Weiße Weihnachten sind eher unwahrscheinlich, da schlicht der Niederschlag fehlt. Dennoch sind wir dem Thema Schnee näher als zuvor – allein schon, weil die Temperaturen nun deutlich besser passen als bei der zuvor vorherrschenden milden Wetterlage mit Sonne in den Hochlagen, aber Hochnebel in den Niederungen.
Wir halten euch selbstverständlich weiter auf dem Laufenden. Diese Einschätzung bezieht sich zunächst auf Wiesbaden – im Süden Deutschlands ist das Thema Schnee nämlich noch nicht endgültig vom Tisch. Mehr dazu in den kommenden Tagen.